Vortrag zum Thema „Grüne Stadtentwicklung in Essen“ von Frau Raskob, Stadt Essen

Am 28.04.15 hielt Frau Raskob von der Stadt Essen bei uns einen Vortrag zum Thema „Grüne Stadtentwicklung in Essen“.

Durch verschiedene Bau- und Begrünungsprojekte in unserer Stadt wird schon seit einiger Zeit unter dem Motto „Freiraum schafft Stadtraum“ daran gearbeitet ehemalige Industriebrachen als Wohngegend oder Firmensitz wieder attraktiv zu machen. Ziel ist es, dass bis 2020 00% der Essener Bürger grüne Freuräume der Stadt unmittelbar nutzen können. Hierfür wird an der Gestaltung durchgängiger Grünzüge zwischen Ruhrtal und Emschertal/Rhein Herne Kanal gearbeitet. So soll ein netzartiges Grünflächensystem mit Rad- und Fußwegen in der Stadt Essen entstehen. Zusätzlich wird so die Resilienz und Biodiversität der Stadt gefördert.

Ein gutes Bespiel für die Revitalisierung eines ehemaligen Industriegländes ist die Zeche Zollverein.

Des Weiteren zeigt z.B. der Krupppark wie die attraktiv, grüne Gestaltung eines Geländes eine Firma anlocken kann. Als Krupp entschied seinen Hauptsitz nach Essen zu verlegen, vereinbarten sie mit der Stadt Essen, dass diese im Gegenzug den Park um den Firmensitz herum anlegen sollte.

Ein ähnliches Beispiel liefert das Bauprojekt „Grüne Mitte“. Das Gelände selbst liegt in einem eher unbeliebten Teil der Stadt, der mit hohen Kriminalitätsraten assoziiert war. Dennoch begann die Stadt mitten auf diesem Gelände einen Park anzulegen und schon bald darauf fand man Käufer für die Grundstücke darum herum.

Auch der Niederfeldsee in Altendorf sorgte dafür, dass ein soziales Problemviertel wieder an Attraktivität gewann. Man erhofft sich eine Stabilisierung der Bevölkerung und eine Vermischung von Personengruppen mit eher schwacher sozialer Position und von Personen mit stabilem Einkommen, die augrund der Attraktivität der Gegend hinzuziehen.

Ein anderes Thema mit dem wir uns beschäftigten, war der Sturm „Ela“. Nachdem das Ausmaß des Schadens grob abgeschätzt worden war, stellte das Forstamt der Stadt Essen seinen ursprünglich geplanten Betrieb sofort ein und entschied sich dazu die Essener Bürger in die Beseitigung der Schäden und die Wiederaufforstung einzubeziehen. Seither gibt es verschiedene Initiativen, in welchen jeder dazu eingeladen ist seine Meinung zu verschiedenen Punkten zu äußern: sollen alle umgefallenen Bäume beseitigt werden oder soll der Wald sich selbst überlassen werden, welche neuen Bäume sollen wo gepflanzt werden etc. Da es bereits vor dem Sturm Probleme mit Baumkrankheiten gab, wird die Stadt die Situation nutzen, um einen neuen Baumbestand zu schaffen. Hierbei wird sie auf ein Alleenkonzept zurückgreifen.

Zudem beschäftigt sich die Stadt Essen vor dem Hintergrund der grünen Stadtentwicklung mit Gebäudesanierungen, um CO2 einzusparen. Während bei allen Neubauten wie Kindergärten und Schulen bereits der Passivhausstandard angewendet wird, hat die Stadt es sich um Ziel gesetzt 2,5% des alten Gebäudebestandes pro Jahr zu sanieren. Aufgrund von fehlenden Mitteln wird dieses Ziel bisher allerdings noch nicht erreicht.

Abschließend berichtete Frau Raskob uns noch von der Bewerbung der Stadt Essen um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“. Für das Jahr 2016 scheiterte Essen erst im Finale an ihren Konkurrenten und auch für das Jahr 2017 sieht es wieder gut aus. Essen befindet sich bereits unter den letzten vier Städten und wir drücken die Daumen, dass es dieses Mal für den Titel reicht.