Bericht Volkshochschule

Am 16.06.15 besuchte uns Herr Imberg, der Direktor der Volkshochschule, um uns von den aktuellen Herausforderungen zu berichten.

Ursprünglich hatte sich die Volkshochschule zur Aufgabe gemacht dem Volk Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen, die eigentlich reichen Leuten vorbehalten waren. Mittlerweile nutzen alle Bevölkerungsschichten das umfangreiche Kursangebot. 40% der Weiterbildungen finden im Bereich Sprachen und Kommunikation statt, 20% in der kulturellen Weiterbildung und 17% in der schulischen Weiterbildung.

Schon seit jeher bietet die Volkshochschule Deutsch als Fremdsprache an. Angesichts der aktuellen Flüchtlingszuströme ist dieser Aspekt zu einer besonderen Herausforderung geworden. Unter den Flüchtlingen findet man verschiedene Bildungsgrade, was es zusätzlich schwierig macht einen einheitlichen Unterricht zu organisieren. Außerdem sei es notwendig, so Herr Imberg, dass die Flüchtlinge nicht nur die deutsche Sprache lernen, sondern auch dass sie eine erste Sachkunde darüber erlangen wie man in Deutschland einkauft, isst, trinkt etc.

Leider stellen die Kommunen aktuell noch nicht ausreichend Gelder zur Verfügung, damit die Volkshochschulen einen entsprechenden Unterricht gewährleisten können. Dennoch ist Herr Imberg fest entschlossen weiter in diese Richtung zu arbeiten. Sein Rotary Club, Essen-Centennial, sorgt bereits für die Einrichtung von Lehrzimmern in Flüchtlingsheimen und auch wir haben unsere Unterstützung für kommende Herausforderungen in der Integration von Flüchtlingen zugesagt. Wir bedanken uns für diesen interessanten Einblick in die Herausforderungen der Volkshochschule.

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Besichtigung des Simulatorzentrums

Im November 2014 veranstalteten wir unser Benefizkonzert in den Räumlichkeiten des Simulatorzentrums in Essen Kupferdreh. Selbstverständlich bot es sich daher an eine Besichtigung des Simulatorzentrums zu organisieren und so vor dem Atomausstieg Deutschlands 2022 etwas über Kernenergie zu lernen.

Mehr als ¼ unserer Stromversorgung entstammt der Kernenergie. Neben ihrer Emissionsfreiheit stellt sie außerdem eine preisstabile Alternative der Energiegewinnung dar.

Wer in einem Reaktor arbeiten möchte, muss zusätzlich zu seiner Berufsausbildung eine bis zu 20 Wochen lange Ausbildung in diesem Simulatorzentrum absolvieren. Hier ist vollkommen originalgetreu die Warte eines Atomkraftwerks nachgestellt. Es können alle möglichen Störfälle trainiert werden, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. In regelmäßigen Abständen müssen alle Angestellten hier Fortbildungen besuchen.

Nachdem wir zunächst anhand eines Modells den Aufbau eines Kernkraftwerks und die Abläufe in diesem kennengelernt hatten, durften auch wir ein paar Störfälle am Simulator nachempfinden. Insgesamt verbrachten wir 4 Stunden im Simulatorzentrum, was unser großes Interesse widerspiegelt. Insbesondere die Reaktorsicherheit, auch im Hinblick auf mögliche Terroranschläge, spielte eine große Rolle und war immer wieder Teil der Diskussion. Wir redeten aber auch über die Zukunft der Energieversorgung nach dem geplanten Atomausstieg bis zum Jahre 2022 und diskutierten mögliche Probleme und deren Lösungen.

Wir haben bei unserem Besuch jede Menge über Kernenergie und Reaktorsicherheit gelernt und bedanken uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Herrn Dr. Steinwascher, der sich so viel Zeit für uns genommen hat und mit Begeisterung alle unsere Fragen beantwortete.20017_973392829392604_1869955009120780183_n

Vortrag zum Thema „Grüne Stadtentwicklung in Essen“ von Frau Raskob, Stadt Essen

Am 28.04.15 hielt Frau Raskob von der Stadt Essen bei uns einen Vortrag zum Thema „Grüne Stadtentwicklung in Essen“.

Durch verschiedene Bau- und Begrünungsprojekte in unserer Stadt wird schon seit einiger Zeit unter dem Motto „Freiraum schafft Stadtraum“ daran gearbeitet ehemalige Industriebrachen als Wohngegend oder Firmensitz wieder attraktiv zu machen. Ziel ist es, dass bis 2020 00% der Essener Bürger grüne Freuräume der Stadt unmittelbar nutzen können. Hierfür wird an der Gestaltung durchgängiger Grünzüge zwischen Ruhrtal und Emschertal/Rhein Herne Kanal gearbeitet. So soll ein netzartiges Grünflächensystem mit Rad- und Fußwegen in der Stadt Essen entstehen. Zusätzlich wird so die Resilienz und Biodiversität der Stadt gefördert.

Ein gutes Bespiel für die Revitalisierung eines ehemaligen Industriegländes ist die Zeche Zollverein.

Des Weiteren zeigt z.B. der Krupppark wie die attraktiv, grüne Gestaltung eines Geländes eine Firma anlocken kann. Als Krupp entschied seinen Hauptsitz nach Essen zu verlegen, vereinbarten sie mit der Stadt Essen, dass diese im Gegenzug den Park um den Firmensitz herum anlegen sollte.

Ein ähnliches Beispiel liefert das Bauprojekt „Grüne Mitte“. Das Gelände selbst liegt in einem eher unbeliebten Teil der Stadt, der mit hohen Kriminalitätsraten assoziiert war. Dennoch begann die Stadt mitten auf diesem Gelände einen Park anzulegen und schon bald darauf fand man Käufer für die Grundstücke darum herum.

Auch der Niederfeldsee in Altendorf sorgte dafür, dass ein soziales Problemviertel wieder an Attraktivität gewann. Man erhofft sich eine Stabilisierung der Bevölkerung und eine Vermischung von Personengruppen mit eher schwacher sozialer Position und von Personen mit stabilem Einkommen, die augrund der Attraktivität der Gegend hinzuziehen.

Ein anderes Thema mit dem wir uns beschäftigten, war der Sturm „Ela“. Nachdem das Ausmaß des Schadens grob abgeschätzt worden war, stellte das Forstamt der Stadt Essen seinen ursprünglich geplanten Betrieb sofort ein und entschied sich dazu die Essener Bürger in die Beseitigung der Schäden und die Wiederaufforstung einzubeziehen. Seither gibt es verschiedene Initiativen, in welchen jeder dazu eingeladen ist seine Meinung zu verschiedenen Punkten zu äußern: sollen alle umgefallenen Bäume beseitigt werden oder soll der Wald sich selbst überlassen werden, welche neuen Bäume sollen wo gepflanzt werden etc. Da es bereits vor dem Sturm Probleme mit Baumkrankheiten gab, wird die Stadt die Situation nutzen, um einen neuen Baumbestand zu schaffen. Hierbei wird sie auf ein Alleenkonzept zurückgreifen.

Zudem beschäftigt sich die Stadt Essen vor dem Hintergrund der grünen Stadtentwicklung mit Gebäudesanierungen, um CO2 einzusparen. Während bei allen Neubauten wie Kindergärten und Schulen bereits der Passivhausstandard angewendet wird, hat die Stadt es sich um Ziel gesetzt 2,5% des alten Gebäudebestandes pro Jahr zu sanieren. Aufgrund von fehlenden Mitteln wird dieses Ziel bisher allerdings noch nicht erreicht.

Abschließend berichtete Frau Raskob uns noch von der Bewerbung der Stadt Essen um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“. Für das Jahr 2016 scheiterte Essen erst im Finale an ihren Konkurrenten und auch für das Jahr 2017 sieht es wieder gut aus. Essen befindet sich bereits unter den letzten vier Städten und wir drücken die Daumen, dass es dieses Mal für den Titel reicht.

Verlust von Bildern

Am 17.03. durften wir ein weiteres Mal Herrn Pollmeier für einen Vortrag bei uns begrüßen.

Es ging hierbei um die Sicherung und Lagerung analoger und digitaler Fotos.

Fotografien sind ganz persönliche Erinnerungsstücke. Daher ist es auch so wichtig sie möglichst lange und in möglichst guter Qualität erhalten zu können.

Während bei digitalen Fotografien wohl am ehesten ein Verlust der Daten droht, stellt bei analogen Bildern eher das sogenannte ,,fading“, das Ausbleichen, ein Problem dar. Die verschiedenen Anbieter in der Fotobranche versuchen daher mit der langen Haltbarkeit bzw. Lebenserwartung ihrer gedruckten Fotos zu werben. Herr Pollmeier machte uns hier darauf aufmerksam, dass diese Angaben zwar unter bestimmten Referenzbedingungen bezüglich des Klimas (Belichtung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit) ermittelt werden, aber dass es sich letztlich bei der Lebenserwartung von Bildern doch um eine sehr subjektive Größe handelt. So entscheidet schließlich der Nutzer, welchen Qualitätsverlust er persönlich noch als akzeptabel empfindet.

Neben der Wahl guter Print-Materialien kommt es auch auf die Lagerungsbedingungen der Fotos an. Bei einem möglichst kühlen Klima mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 60% und wenig Lichteinfall ist die Haltbarkeit der Bilder vergleichsweise hoch. Daher bietet sich z.B. ihre Lagerung in einer Kiste im Schlafzimmer unter dem Bett an. Fotos, die offen im Raum stehen und somit kontinuierlichem Lichteinfall ausgesetzt sind, kann man beispielsweise durch Rahmen mit UV-Filter etwas schützen.

Auch wenn digitale Bilder der obigen Definition nach als unbegrenzt haltbar gelten, stellen diese uns vor eine andere Herausforderung. Die Haltbarkeit wird hier nicht vom Nutzer, sonder von der Industrie bestimmt, denn Software und Hardware ändern sich ständig. Wer seine Daten einst auf Disketten speicherte, wird heute wohl schon Probleme haben diese zuverlässig abrufen zu können. Dennoch ist das Archivieren von Daten ohne sogenannte Migration, also der Übertragung von Daten von einem auf ein anderes Gerät, nicht möglich. Um das Risiko veralteter oder inkompatibler Soft- und Hardware zu minimieren, empfahl uns Herr Pollmeier die redundante Sicherung von Daten auf mindestens drei verschiedenen Medien, welche zusätzlich an drei unterschiedlichen Orten gelagert werden sollten, die politisch, wirtschaftlich und technisch sicher sind.

Letztendlich ist nämlich ein Punkt ganz entscheidend und stellt gleichzeitig auch die Herausforderung dar: Erinnerungsstücke wie Fotos sollten zu jedem Zeitpunkt schnell, einfach und in best möglicher Qualität zugänglich sein.